Kirchenchor St. Matthias Strauch

Bei der Gründung des Kirchenchores „St.- Cäcilia“ anno 1891 – zugleich Gründungsjahr des St. Josefs-Vereins – gehörte die Kirchengemeinde Strauch noch zur „Mutterkirche“ Simmerath. Es bestand bereits ein Knabenchor, welcher vom damaligen Lehrer Sprothen, der auch Küster und Organist war, geleitet wurde. Nach der Übernahme der vorgenannten Ämter durch Peter Wilhelm Strauch gründete dieser mit 20 sangesfreudigen Männern einen Kirchenchor. Der damalige Rektor Heinrich Cremer, der von 1886 bis 1899 in der noch kleinen Kirche seinen Dienst versah, war der der erste Präses des Chores. Einen Vorstand gab es zu dieser Zeit noch nicht. Erst im Jahre 1900, als Rektor Gerhard Jansen in Strauch die Rektorenstelle übernahm, erlaubte dieser entgegen aller Verbote seitens der Diözesanstelle das Mitwirken von Sängerinnen im Chor. So entstand ein gemischter Chor, wie er sich über das ganze Jahrhundert bis heute präsentiert. Die beiden Weltkriege hinterließen, wie in vielen Vereinen, große Lücken, sodass ein geregelter Einsatz in den Gottesdiensten nicht mehr gewährleistet war. Die Liebe zur Musik und zum Gesang konnte diese Widrigkeiten jedoch immer wieder überwinden. Nach dem 2. Weltkrieg beschränkte man sich vorerst beim Gesang in den Gottesdiensten auf eine Choral-Schola für Männer. 1947 erwuchs auch wieder das Interesse bei den Frauen, und so wurde auf einer Versammlung auch der Verein neu gebildet, und ein hoffnungsvoller Anfang war getan. Im Jahre 1950 wurden alle Chöre auf den Namen des jeweiligen Pfarrpatrons umbenannt, und seitdem nennt sich unser Chor „St. Matthias“ Strauch. Durch gute Chorleiter konnten die Leistungen und die Anzahl der Aktiven stetig gesteigert werden, sodass man sich an größere Chorwerke heranwagen konnte. Beim 100-jährigen Jubiläum 1991 befand sich der Kirchenchor auf dem Höhepunkt und wagte sich u.a. mit großem Elan an das Oratorium „Der Messias“ von Händel heran. Unter der Leitung des damaligen Chorleiters Peter Persé gelang dieses anspruchsvolle Werk und weckte damit weiter die Begeisterung der Sängerschar für kommende Aufgaben.

Nach der Aufgabe der Chorleiterstelle durch Peter Persé im September 1994 waren kurzzeitig zwei Chorleiter – Jörg Wette und Prof. Valeri Minenkow – in Strauch tätig, bis die jetzige Chorleiterin Gabriele Scheidweiler-Pleines im November 1998 den Chor übernahm. Unter der Berufskirchenmusikerin schlug der Chor entsprechend der Stimmbesetzung neue Wege ein.  Vermehrt wurden dreistimmige Chorsätze eingeprobt, aber auch Gospels und das neue geistliche Lied, u.a. „Die Zeit färben“ in konzertanter Aufführung mit moderner Lichttechnik, fanden ihren Platz im Repertoire. Absoluter Höhepunkt des Wirkens von Gabriele Scheidweiler-Pleines war das Weihnachtsoratorium „Das Licht leuchtet in der Finsternis“ für Chor, Solisten und Orchester vom zeitgenössischen Komponisten Klaus Heinzmann, das als Chorprojekt einstudiert und Anfang Januar 2011 in der Simmerather Kirche vor über 400 Zuhörern aufgeführt wurde.

Das Weihnachtsoratorium bescherte dem Chor etliche jüngere Mitglieder, sodass heute 37 Sängerinnen und Sänger zum aktiven Chor gehören. Weitere 48 inaktive Mitglieder halten dem Kirchenchor seit Jahrzehnten die Treue. Raimund Löhrer ist derzeitiger Vereinsvorsitzender.

Die im Jubiläumsjahr 1991 erstellte Festschrift gibt ausführlich Einblick in die Geschichte des Chores „St. Matthias“.

 

Quelle: „Chronik von Strauch/Eifel“